Group of Dr. Constantin Hoch - Faculty for Chemistry and Pharmacy

einfach02 - Cheat

Die Auslöschungsbedingungen sehen folgendermaßen aus:

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-- Programm zum Testen systematischer Interferenzbedingungen --
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12699 hkl - Reflexe
732 0kl - Reflexe
514 h0l - Reflexe
581 hk0 - Reflexe
34 h00 - Reflexe
39 0k0 - Reflexe
27 00l - Reflexe
536 hhl - Reflexe
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Interferenzbedingung verletzt staerker als Beugungs-
0sig 2sig 4sig 6sig 8sig symbol
Reflexe nur vorh. f.

hkl h+k+l=2n 6202 4505 3444 2804 2366 I - - -
h+l=2n 6172 4413 3485 2858 2399 B - - - |
h+k=2n 6113 3993 2883 2219 1832 C - - - | F
h+l=2n 5933 4268 3416 2827 2423 A - - - |

0kl k+l=2n 355 265 229 205 172 - n - -
k=2n 377 247 195 167 148 - b - -
l=2n 344 232 198 178 154 - c - -

h0l h+l=2n 255 193 157 129 113 - - n -
h=2n 255 193 157 129 113 - - a -
l=2n 0 0 0 0 0 - - c -

hk0 h+k=2n 292 205 163 140 121 - - - n
h=2n 284 232 196 156 126 - - - a
K=2n 290 223 199 166 143 - - - b

hhl l=2n 253 218 177 149 135 - - - c
2*h+l=2n 253 218 177 149 135 - ? ? ?
2*h+l=4n 389 329 276 236 216 - - - d

h00 h=2n 19 12 12 12 8 - 21- -
h=4n 27 20 20 20 16 - 41- -

0k0 k=2n 20 20 20 20 20 - - 21-
k=4n 32 32 32 31 29 - - 41-

00l l=2n 0 0 0 0 0 - - - 21
l=4n 15 15 15 12 12 - - - 41

l=3n 19 19 19 16 15 - - - 31
l=6n 19 19 19 16 15 - - - 61
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Daraus folgen die beiden Gruppen P1c1 oder P12/c1 (Die Bedingung 00l:l=2n ist eine Folge von h0l:l=2n für den Spezialfall h=0). Die E-Wert-Statistik ist leider nicht eindeutig und hängt genau in der Mitte. Die Lösung in P2/c gelingt scheinbar und liefert gute Gütekriterien, aber das Modell liefert in der Verfeinerung nur Schrott.

Die Lösung gelingt prima in Pc und auch in P1, diese Modelle lassen sich sinnvoll verfeinern. Löst man in Pc, erhält man 2 Eu und 5 Br, wobei das letzte bei der ersten Verfeinerung wegläuft. Dabei erhält EU2 auch einen viel höheren Auslenkungsparameter als Eu1, und wenn man die Abstände checkt, sieht man, dass das in Wirklichkeit auch ein Br ist. Mit 1 Eu und 3 Br findet man sofort die 6 O-Atome in der Restelektronendichte. Shelxl mault dabei, dass da was mit Inversion nicht stimmt:

** Possible racemic twin or wrong absolute structure - try TWIN refinement **

Shelxl weiß natürlich nicht, ob das fehlende Inversionszentrum, das er gefunden hat, ein Zwillingselement ist oder ob es zur Raumgruppe gehört. Wie testet man das? --> TWIN -1 0 0 0 -1 0 0 0 -1 und BASF 0.5 hineinnehmen.

Verfeinerung mit anisotropen Auslenkungen und Anpassung von WGHT und Hinzunahme von WGHT liefert ein BASF von beinahe ganz genau 0.5. Damit ist es notwendig, zu testen, ob das ein tatsächlicher Inversionszwilling mit Volumenverhältnis 1:1 der beiden Individuen ist, oder ob sich die Struktur nicht auch in der zentrosymmetrischen Raumgruppe P2/c verfeinern lässt. Man transformiert das Modell am besten mit PLATON --> ADDSYM, das sofort den Ursprung verschiebt, die überflüssigen weil in P2/c symmetrieäquivalenten Atome rauswirft und nach P2/c transformiert. Output erhält man durch Drücken von ADDSY-SHX, es wird ein *.res geschrieben. Von dort übernimmt man das Relevante (also die Atome) in das ins-file, in dem man dann noch die Raumgruppe von Pc nach P2/c ändert. Vorsicht: Platon kann die Atomkennzahl verändern! TWIN und BASF raus --> voila, alles toll und zentrosymmetrisch.

1 Eu, 2 Br, Eu und ein Br auf speziellen Lagen. UNIT und Z sind jetzt klar. Jetzt kann zu Ende verfeinert werden, und die Restelektronendichte ist so gut aufgeräumt, dass man mit guten Augen sogar alle H-Atome finden und ans Wasser dran nageln kann.

Zum Schluss wird in PLATON noch ein endgültiger Symmetriecheck und schließlich StructureTidy gemacht.

C. Hoch, A. Simon, Acta Crystallogr. E64 (2008), i35.

02.cif 02.res 02.pri

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