Group of Dr. Constantin Hoch - Faculty for Chemistry and Pharmacy

einfach01 - Cheat

Im file 01.p4p sind die Gitterkonstanten triklin angegeben. Man sieht aber sofort, dass innerhalb der Fehlergrenzen eine monokline Metrik vorliegt. Die Auslöschungsbedingungen zeigen eindeutig auf die Raumgruppe P21/n:
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-- Programm zum Testen systematischer Interferenzbedingungen --
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10420 hkl - Reflexe
949 0kl - Reflexe
435 h0l - Reflexe
409 hk0 - Reflexe
8 h00 - Reflexe
38 0k0 - Reflexe
37 00l - Reflexe
427 hhl - Reflexe
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Interferenzbedingung verletzt staerker als Beugungs-
0sig 2sig 4sig 6sig 8sig symbol
Reflexe nur vorh. f.

hkl h+k+l=2n 4710 3582 2949 2486 2202 I - - -
h+l=2n 4710 3620 3012 2564 2252 B - - - |
h+k=2n 4764 3741 3142 2668 2368 C - - - | F
h+l=2n 4740 3665 3114 2646 2344 A - - - |

0kl k+l=2n 439 343 296 249 221 - n - -
k=2n 439 365 311 258 242 - b - -
l=2n 454 378 325 271 239 - c - -

h0l h+l=2n 114 6 0 0 0 - - n -
h=2n 160 102 90 75 66 - - a -
l=2n 168 100 90 75 66 - - c -

hk0 h+k=2n 173 138 114 100 92 - - - n
h=2n 185 149 128 114 103 - - - a
K=2n 176 135 108 90 79 - - - b

hhl l=2n 202 150 133 120 115 - - - c
2*h+l=2n 202 150 133 120 115 - ? ? ?
2*h+l=4n 300 230 205 187 178 - - - d

h00 h=2n 2 1 0 0 0 - 21- -
h=4n 4 3 2 2 2 - 41- -
0k0 k=2n 6 0 0 0 0 - - 21-
k=4n 16 9 9 7 6 - - 41-
00l l=2n 14 1 0 0 0 - - - 21
l=4n 24 11 8 8 8 - - - 41
l=3n 22 14 12 11 9 - - - 31
l=6n 28 15 12 11 9 - - - 61
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Es gibt nur eine einzige Raumgruppe mit diesen Auslöschungsbedingungen. Allerdings ist P21/n die Nichtstandardaufstellung von P21/c. Macht aber nix - man kann genauso gut in P21/n lösen. Ich rechne erst mal bis zum Schluss in P21/n.

Die Lösung läuft glatt und liefert mit sehr gutem CFOM ein Modell mit 6 Cs- und 3 Ge-Atomen. Verfeinert man diese 9 Atome zum ersten Mal unter anisotroper Behandlung aller Auslenkungsparameter, treten 9 sehr deutliche Restelektronenmaxima auf, die alle zwischen ca. 1.7 und 1.75 Angström von Ge haben und daher sehr gut als O-Atome geeignet sind. Nimmt man diese ins Modell und verfeinert alle Auslenkungsparameter anisotrop, setzt MERG4, um über alle Symmetrieäquvalenten und Friedel-Paare zu mitteln, EXTI um Extinktionseffekte zu korrigieren, passt das Wichtungsschema an und schneidet mit OMIT 0 55 die äußersten Daten, die schlecht bestimmt sind, ab (gemessen wurde bis max. 2Theta = 56.61°), hat man eine ordentliche Verfeinerung, wenn auch der wR2 etwas hoch ist (wohl ne nicht optimale Absorptionskorrektur). EXTI geht auf 0, kann also wieder entfernt werden.

Passt man noch UNIT und Z an, gibt SHELX auch den richtigen µ und die richtige Dichte an.

ADDSYM in PLATON schlägt vor, von P21/n in die Standardaufstellung nach P21/c zu transformieren. Die Matrix lautet 1 0 0 0 -1 0 -1 0 -1, also a' = a, b' = -b und c' wird ersetzt durch die Diagonale der ac-Ebene.

Was ändert sich überhaupt?

c' = 17.4269(19), gemäß der Transformation, deswegen auch β' = 107.930(3)°. In P21/n ist beta also näher an 90° dran. Und das hat jetzt tatsächlich geringe Auswirkungen: Vergleicht man genau die Standardabweichungen der Atomkoordinaten,
Bindungslängen und Winkel und die U-Koeffizienten, sieht man Unterschiede. Hier sind die nur sehr gering, aber erkennbar. In P21/n sind die Standardabweichungen etwas kleiner ans in P21/c. Das liegt daran, dass die Werte umso genauer werden, je näher beta an 90° liegt. In diesem Fall sind nämlich die Richtungsbeiträge linear unabhängig voneinander. Das macht hier nicht viel aus, aber in anderen Fällen kann sogar der R-Wert etwas unterschiedlich werden.

Man ziehe die Standard-Aufstellung im Allgemeinen vor. Daher transformiere ich zuletzt nach P21/c und verfeinere alles fertig.

C. Hoch, C. Röhr, Z. Naturforsch. B56 (2001), 1245-1256.

01.cif 01.res 01.pri

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